Jan´s Hintergrund
29
Mrz
2016
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Chic, trendig, durchlöchert: Der Brogue

Et voilà, ein weiterer Schuhklassiker, der auf den Namen „Brogue“ hört. Ein Franzose? Nein, weit gefehlt. Ein Brogue ist ein kerniger, robuster Vertreter – in seiner ehemaligen Form mit Löchern versehen, der seinen Ursprung in Schottland und Irland hat. Übersetzt bedeutet das schottisch-gälische Wort bròg bzw. das irische Wort bróg Schuh.

Wesentlichstes Merkmal des heutigen Brogues: Die Lochverzierungen. Kleine Löcher in eleganten Formen und Mustern, die überwiegend auf der Vorderkappe und an den Schaftteilen angebracht sind.

Aber wie kamen die Löcher in die Schuhe?

Die simple Erklärung: Damit das vom sumpfigen Boden eindringende Wasser besser abfließen konnte, bohrten die Hirten Löcher in ihre Schuhe. Zugleich trockneten die Schuhe schneller dank der Öffnungen. Diese Methode bewies sich als äußerst praktisch. Der Brogue entwickelte sich im 18. Jahrhundert zum festen Standardschuh der britischen Arbeiterklasse, die heutigen Varianten des Brogues trug der Mann von Welt Anfang des 20. Jahrhunderts zur Schau. Der praktische Aspekt wich dem modischen: Die typischen Löcher wurden durch Lochverzierungen ersetzt, also durch aufgesetzte Schaftteile, die mit kleinen Löchern und Stanzungen versehen waren.

Die Brogue-Familie

Der heutige Brogue teilt sich in drei Kategorien: Semi- oder Halfbrogue, Fullbrogue und Longwing. Alle drei Modelle haben die gleiche Grundform, die Unterschiede liegen in der Schnürung sowie der Anordnung der Lochmuster.

  1. Der Semi- oder Halfbrogue

Bei diesem Modell wird meist nur die Vorderkappe, die zusätzlich auf den Schaft aufgesetzt ist, mit Lochlinien verziert. Auf weitere Verzierungen wird weitestgehend verzichtet. Den Semi- oder Halfbrogue gibt es sowohl in Derby- als auch Oxford-Machart, also mit offener oder geschlossener Schnürung.

Dieser Schuh eignet sich besonders gut zu Business-Kombinationen. Er unterstreicht auf klassische Art und Weise die Eleganz eines Anzuges, gibt dem Look aber dennoch eine modische Note.

  1. Fullbrogue

Dieser Brogue-Typ wirkt insgesamt sportiver und wird deswegen vornehmlich zu Freizeit-Outfits getragen. Es gibt ihn in vielen Variationen: Ob in rustikalen Brauntönen oder rauen Oberledern oder eben in zurückhaltendem Design, der Fullbrogue ist zum Freizeitklassiker schlechthin avanciert.

Der Unterschied zum Semi- bzw. Halfbrogue liegt in der Gestaltung der Vorderkappe. Auf diese ist nämlich eine sogenannte Flügelkappe angebracht, die sich bis auf die Seiten des Schuhs erstreckt und mit der typischen, detailreichen Lyralochung versehen ist. Ein trendiger Schuh, der gerade von jüngeren Männern gerne getragen wird. Den Fullbrogue gibt es ebenfalls in Derby- oder Oxford-Schnürung.

  1. Longwing

Dieser Schuh ist mit einer Flügelkappe versehen, die sich über die Seitenteile bis hin zur Fersennaht erstreckt. Die Seitenflügel sind mit Lyralochungen verziert. Der Longwing ist im Gegensatz zu den anderen Brogue-Modellen immer mit einer offenen Schnürung versehen. Ein insgesamt sportlich anmutender Schuh, der deshalb überwiegend im Casual-Bereich getragen wird.

Bitte beachten: Der Brogue ist nicht gleich Budapester, der dem Volksmund vielleicht besser bekannter ist. Zwar profitiert der Budapester auch von aufwendigen Lochmustern, doch insgesamt wirkt der Brogue schlanker. Die Schuhspitze ist normal gerundet und abfallend gestaltet, der Budapester ist dagegen mit einer hohen Schuhspitze ausgestattet.

Stilklassiker für Jedermann

Der Brogue ist ein zeitloser Begleiter und kann von jedem Mann in jedem Alter getragen werden. Und das Beste: Ganz egal wohin es geht, der Brogue passt immer. Ob ins Büro, in die City oder zum Restaurantbesuch, der Brogue rundet den jeweiligen Look perfekt ab.

Mit einem Brogue beweist Mann Stil und Style. Ein klassischer Schuh mit Must-have Qualitäten, der unbedingt in das Repertoire eines modernen Gentlemans als auch eines lässigen Trendsetter gehört.

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