Whiskey aus Deutschland
Die Schottischen Highlands, Irlands grüne Landschaften mit einem kleinen Landgut. Oder eher verqualmte Bars und gedimmtes Licht. Allein das Wort Whiskey ruft Bilder in den Kopf, die in die Ferne schweifen lassen.
Whiskey hat eine lange Tradition in Irland und Schottland, wo seit 1494 nachweislich Whiskey gebrannt wird. Übersetzt bedeutet Whiskey „Wasser des Lebens“, auf lateinisch „aqua vitae“, so nannten die Mönche aus Irland das Getränk, dass 1505 in Schottland noch als Medizin gebraut wurde. Doch schon bald entwickelte sich Whiskey zum Genussmittel. Die Reifung braucht Zeit.
Jede Tradition fängt mal klein an
Whiskey wird seit 1983 auch in Deutschland hergestellt. Über 100 Destillerien gibt es verteilt im ganzen Land. Die meisten davon in Baden Württemberg. Gemessen an schottischen oder irischen Whiskeys sind deutsche Whiskeys sehr jung aber die Brennereien machen sich international einen Namen.
Die meiste Zeit zu reifen hatte der Single Malt aus der Whiskeydestillerie Blaue Maus. Sie existiert seit 34 Jahren im bayerischen Eggolsheim. Die Whiskeys tragen Namen wie Spinnacker oder Elbe 1. Jede Flasche besitzt andere Aromen. Mitunter wird es experimentell: in einer Kooperation mit einer sylter Austernfarm, wurden Fässer zum Reifen vor Sylt in der Nordsee untergebracht und dem rauen Salzwasser ausgesetzt. Alles für den einzigartigen Geschmack.
In Niedersachsen findet sich die Hammerschmiede, die ihren eigenen Whiskey destillieren. Seit 2002 wird hier der Glen Els in kleinen Mengen ohne technische Hilfe destilliert.
Whiskey im Spreewald, wer hätte das gedacht. Auch in Brandenburg widmen sich The Spreewood Distillers dem fermentierten Getränk aus Gerste.
Bereits international ausgezeichnet ist der bayerische Whiskey Slyrs, gebrannt im Kloster Slyrs (gesprochen Schliers). 2015 gewann der Slyrs Bavarian Single Malt vom Whisky Magazine in der Kategorie Best European Single Malt 12 Years and Under.
Attraktives Image und Events
Der Whiskey hat sei verstaubtes Image längst abgelegt und damit kommt der Eventcharakter. Es gibt Whiskeytracks in Schwaben, Whiskey-Verkostungen in Klöstern und Subkulturveranstaltungen rund um das Getränk. Wenn also die Zeit nicht reicht nach Schottland oder Irland zu fahren, vielleicht befindet sich ja eine Destillerie in ihrer Nähe.
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