Bier selber brauen: Die längsten sechs Wochen deines Lebens
Interview Teil 3
Boris Georgiev ist Chefredakteur des Craftbeer Magazins, braut selbst Bier in der kleinsten gewerblichen Brauerei Deutschlands, der Zeugenbräu, und gibt Bierbrau-Kurse.Von Haus aus ist er Fotograf, Journalist und Craftbeer-Experte. Wir treffen uns auf dem kleinen Craftbeer-Festival „Handgemacht“ in Berlin Prenzlauer Berg.
Was würdest du Anfängern raten, die Bier brauen wollen? Braucht man viel Equipment oder kann man mit zwei Töpfen anfangen?
Mehr oder weniger schon. Es gibt ein paar Sachen, die muss man kaufen, um die kommt man nicht rum. Aber die sind nicht teuer. Man braucht eine Meßspindel, um die Stammwürze zu ermitteln mit der man dann den Alkoholgehalt errechnet. Man braucht ein spezielles Sieb. Wenn ich Braukurse gebe, vermittle ich das meinen Leuten so, dass sie fast alles zu Hause haben. Dann vielleicht keine 30 Liter. Aber ein fünf Liter Topf reicht erstmal aus.
Wie lange dauert der Brauprozess?
Um die sechs Stunden. Das ist der Brautag. Dann kommt die Hefe ins Spiel, die braucht eine Woche und dann muss das Ganze noch reifen und das dauert vier bis sechs Wochen. Das heißt, wenn ich heute braue, weiß ich in sechs Wochen wie es geworden ist. Wenn du das erste Mal braust sind diese sechs Wochen die Längsten deines Lebens. Das ist spannend.
Und dann kommt das Probieren, am besten mit Freunden?
Genau. Als Hobbybrauer bist du ein gern gesehener Partygast. Du hast immer tolle Geschenke, was Persönliches: selbst gebrautes Bier.
Was ist dein persönliches Lieblingsbier?
Das gibt es eigentlich gar nicht. Das hängt ja auch von der Stimmung ab. Mir ist es zu langweilig ein Bier zweimal zu brauen, dazu habe ich viel zu viele Ideen. Es gibt so viele Möglichkeiten. Bald braue ich zusammen mit Thorsten, einem Craftbeer-Brauer, Bier mit drei Sorten Pfeffer. Da bin ich schon gespannt.
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